
Gleich vor dem Kriegsende gingen viele amerikanische Soldaten über den Rhein und landeten in Sandhofen in der Nähe von Mannheim, Deutschland. Dieses erreichten sie nur mit Booten, weil es damals keine Brücke über dem Rhein gab. Für zwei Tage vorher hörte die fünfzehnjahrige junge Frau Maria, wie sie von der anderen Seite des Rheins auf ihre Seite mit Artillerie schossen. „Zwei kamen wohl vom Rhein über das Weizenfeld zu uns, wo sie sich hinter dem Haus eingruben“, sagte Maria. Dieses entdeckte sie durchs Fenster. „Sie mussten zwei der ersten gewesen sein“, ahnte Maria.
Nachdem der Vater vom Waldhof zurückkam war, erzählte Maria ihm, was passierte und wo sie waren. Der Vater ging mit seinem Gewehr zu den Soldaten und sprach mit ihnen. Danach brachte er sie nach Waldhof mit. Bevor sie aber weggingen, gaben die Beiden dem Vater das Fernglas, das der deutschen Wehrmacht gehörten, sowie einen silberen Löffel. Das Fernglas war wohl ein Souvenir. Damals war es üblich, dass Objekte von toten feindlichen Soldaten behalten wurden.
Interessanteweise hat Maria 1951 das Fernglas nach Australien mitgeschleppt. „Ich weiß nicht warum das Ding in meinem Koffer landeten“, sagte die jetztige neunzigjahrige Maria. „Vielleicht dachte ich damals, es könnte während der langen Schifffahrt nützlich sein“.
Das weitgereiste Fernglas hat neulich seinen Ehrenplatz auf dem Schrank im Arbeitszimmer ihres Sohns gefunden.
Tolle Geschichte!